Zusätzliche Regenerationsbehandlung
Das Emdogain-Gel ist ein spezielles Schmelzmatrixprotein, das aus Zahnkeimextrakten von Schweinen gewonnen wird. Der Hauptbestandteil ist das Protein Amelogenin. Es bewirkt die Regeneration parodontaler Strukturen, die sich zusammensetzen aus dem Wurzelzement, dem parodontalen Faserapparat (Ligament) und dem Alveolarknochen. Durch das Einfüllen des Emdogain-Gels in eine Knochentasche wird den köpereigenen Zellen die Information gegeben, es bilde sich ein natürlicher Zahnhalteapparat.
Die genaue Vorgehensweise:
Die Knochentasche wird dargestellt, die Wurzeloberfläche gereinigt und das umliegende entzündete Gewebe entkeimt. Diese Entkeimung kann hervorragend mit dem Laser durchgeführt werden.
Danach erfolgt eine zweiminütige Konditionierung der Wurzeloberfläche zur Entfernung der sogenannten Schmierschicht mit einem Spezialgel (Pref-Gel ©).
Nach einer gründlichen Spülung mit steriler Kochsalzlösung und Trocknung kann das Emdogain-Gel in den Defekt eingebracht werden.
Die Knochentasche kann dann wieder verschlossen werden. Die Regeneration des Zahnhalteapparats wurde nun in Gang gesetzt.
Nach einigen Monaten haben sich das Wurzelzement, die parodontalen Fasern und der Alveolarknochen vollständig regeneriert. Ihr Zahn ist wieder fest.
Bilder © Biora
Das Emdogain-Gel kann auch sehr erfolgreich bei der Rezessionsdeckung eingesetzt werden.
Das Prinzip der Membrantechnik besteht darin, dass das Weichgewebe (Zahnfleisch) gehindert wird, in einen Knochendefekt einzuwachsen. Dem Hartgewebe (Knochen), das bedeutend langsamer wächst, wird somit die Zeit gegeben, einen Knochendefekt wieder aufzufüllen. Dabei können verschiedene Techniken und Materialien zum Einsatz kommen. Es gibt Membranen, die nach einer gewissen Zeit wieder entfernt werden müssen oder jene, die sich nach mehreren Monaten selbstständig auflösen. Des weiteren kann die Membrantechnik auch durch Knochenersatzmaterialien oder Eigenknochen erweitert werden. Was für den jeweiligen Knochendefekt das Beste ist, muss individuell entschieden werden. Besonders in Rahmen der Implantologie ist die Membrantechnik eine unverzichtbare Maßnahme.
Folgender Fall zeigt einen Knochenaufbau mit einem Knochenersatzmaterial, das mit einer resorbierbaren (selbstauflösenden) Membran gedeckt wurde.
Im Gegensatz zum Zahnfleischrückgang bei einer Parodontitis zieht sich das Zahnfleisch bei einer Rezession entzündungsfrei zurück. Dadurch kann eine bessere Mundhygiene die Rezession nicht verhindern. Im Gegenteil: vielmehr kann eine zu exzessive Mundhygiene Rezessionen auslösen.
Der meist im Bereich zur äußeren Lippe hin gelegene Teil des Zahnbettknochens ist oft sehr dünn. Die Dicke des Knochens weist nicht selten Papierstärke auf. Die Knochenlamelle kann durch mechanische Irritation zerstört werden. Die äußeren Einflüsse können vielfältig sein. Sowohl der erhöhte Zug eines Lippenbändchens, eine kieferorthopädische Zahnbewegung, eine falsche Putztechnik (sogenanntes Schrubben) sowie extremes Knirschen können den Verlust des dünnen Knochens auslösen. Da das Weichgewebe ohne Hartgewebe keine ausreichende Stabilität aufweist und die Irritation oft weiter anhält, zieht sich das Zahnfleisch unmittelbar zurück.
Ein oft beobachteter Nebeneffekt ist die erhöhte Empfindlichkeit der dann freiliegenden Zahnhälse. Diese sind durch die tägliche Mundhygiene meist auch schon ausgewaschen, da die auf dem Zahnhals befindliche Zahnhartsubstanz weicher als der Zahnschmelz ist. In einigen Fällen kann sich auch schon Karies gebildet haben. Bei einer Abdeckung dieser Bereiche durch Füllungen oder Kronen sind die ästhetischen Ergebnisse oft unbefriedigend, da die Zähne dann meist sehr lang wirken.
Wenn die Rezession durch einen zu starken Zug eines Lippenbändchens verursacht wird, reicht es oft schon, dieses zu entfernen. Allein die Spannungsentlastung ist manchmal schon ausreichend, dass das Zahnfleisch sich wieder zurückstellt. In der Regel wird das Lippenbändchen einfach mit dem Laser durchtrennt.
In allen anderen Fällen ist die Rezessionsdeckung die Methode der Wahl:
Im Bereich der Rezession wird eine Zahnfleischtasche gebildet und ein aus dem Gaumen gewonnenes Transplantat eingebracht und fixiert. Diese Transplantation von zusätzlichen Gewebe an die Stelle der Rezession bewirkt eine deutliche Verdickung des Zahnfleisches und dadurch eine stabile Bedeckung der Zahnoberfläche. Die Techniken einer Rezessionsdeckung sind vielfältig und variieren von Fall zu Fall. Grundsätzlich kann jedoch bei so einem Eingriff die Situation nur verbessert werden. Eine Verschlimmerung der Rezession durch eine Deckung mit einem Bindegewebstransplantat ist fast nicht möglich. Außerdem kann die Heiß/Kalt-Empfindlichkeit durch den gedeckten Zahnhals eliminiert werden.